MթԹԶnchen – Anastasia Dick und Janet Abraham kթԹ)mpfen gemeinsam um die Anerkennung der Verbrechen an Griechen und Assyrern in der TթԹԶrkei
Anastasia Dick ist Griechin, Janet Abraham Assyrerin. Beide haben eines gemeinsam: Ihre alte Heimat ist die TթԹԶrkei. Dort zu leben, ist fթԹԶr sie aber derzeit nicht vorstellbar. Die Frauen gehթԹԳren verschiedenen tթԹԶrkischen Minderheiten an. Ihre Vorfahren wurden Anfang des 20. Jahrhunderts aus der TթԹԶrkei verfolgt, vertrieben und umgebracht. Dick und Abraham, und mit ihnen bedeutende Historiker, sprechen von VթԹԳlkermord. Von ihrer Wahlheimat MթԹԶnchen aus kթԹ)mpfen die Freundinnen um die Anerkennung der Verbrechen an ihren VթԹԳlkern.
թ§Չ-ժԷWir wollen uns nicht an den TթԹԶrken rթԹ)chenթ§Չ-ժ, sagt Janet Abraham. թ§Չ-ժԷWir wollen nur offen darթԹԶber sprechen, dass es den VթԹԳlkermord gegeben hat.թ§Չ-ժ
Die Assyrer sind ein christliches Volk, das seit Jahrhunderten im Gebiet der heutigen TթԹԶrkei ansթԹ)ssig ist. Als Anfang des letzten Jahrhunderts der osmanische VielvթԹԳlkerstaat zum Nationalstaat TթԹԶrkei werden sollte, wurden sie – wie die Armenier – Opfer von Vertreibung und Mord. Mit ihren Eltern hat Janet Abraham die TթԹԶrkei 1967 verlassen.
Ihre griechische Freundin Anastasia Dick hat sie 2003 auf einer Veranstaltung zum Genozid an den Armeniern kennengelernt. թ§Չ-ժԷSeitdem versuchen wir, mit einer Stimme zu sprechenթ§Չ-ժ, sagt Dick. թ§Չ-ժԷMein Traum ist die VersթԹԳhnung mit der TթԹԶrkeiթ§Չ-ժ, sagt sie. թ§Չ-ժԷDafթԹԶr muss auf beiden Seiten noch viel geschehen.թ§Չ-ժ
Am heutigen Mittwoch gedenken sie der Toten des VթԹԳlkermords an den Pontos-Griechen.
Als Pontos bezeichnet man die SթԹԶdkթԹԶste des Schwarzen Meers, also den Norden der TթԹԶrkei. Dort gibt es seit Jahrtausenden Griechen. Anastasia Dicks Vorfahren wurden dort in den frթԹԶhen Zwanzigern verfolgt und umgebracht. Die թժberlebenden konnten nach Griechenland fliehen, viele kamen dann als Gastarbeiter nach MթԹԶnchen. Dort schlossen sie sich schon 1966 zu einem Verein zusammen.
AufklթԹ)rung թԹԶber die Geschichte des Volkes
թ§Չ-ժԷDer schmerzliche Verlust unserer Heimat hat uns sehr geprթԹ)gtթ§Չ-ժ, sagt Anastasia Dick, die viele Jahre im Vorstand des Vereins թ§Չ-ժԷGriechen aus Pontos in MթԹԶnchenթ§Չ-ժ war, ehe sie Anfang des Jahres in den Bundesverband wechselte. թ§Չ-ժԷWir wollen in dem Verein unser kulturelles Erbe sichern und den Kindern ein GefթԹԶhl fթԹԶr ihre alte Heimat vermitteln.թ§Չ-ժ
Der Verein mit Sitz im Westend hat heute rund 350 Mitglieder. Gemeinsam fթԹԶhren die MթԹԶnchner Pontos-Griechen VolkstթԹ)nze auf oder Theater-StթԹԶcke im Pontos-Dialekt. Und sie klթԹ)ren թԹԶber die Geschichte ihres Volkes auf.
Der 19. Mai 1919 gilt in der TթԹԶrkei als groթժԴer Tag: Mustafa Kemal AtatթԹԶrks Ankunft in der Hafenstadt Samsun markiert den Beginn der Befreiungskriege, die 1923 zur GrթԹԶndung der tթԹԶrkischen Republik fթԹԶhrten. Doch fթԹԶr die Griechen am Pontos war die Ankunft AtatթԹԶrks der Beginn unermesslichen Leids. Unter dem Vorwurf separatistischer AktivitթԹ)ten wurden sie zu Tausenden in den Tod geschickt. թ§Չ-ժԷEs wurden ungefթԹ)hr 353 000 Griechen aus dem Pontos ermordetթ§Չ-ժ, sagt Anastasia Dick.
Den 19. Mai haben sie deshalb zu ihrem Gedenktag gemacht. In einigen US-Bundesstaaten wurde der Tag bereits offiziell anerkannt.
Anders als Janet Abraham war Anastasia Dick selbst niemals in der TթԹԶrkei. Abraham reist regelmթԹ)թժԴig in ihr Heimatland. In MթԹԶnchen haben beide eine neue Heimat gefunden. թ§Չ-ժԷIch weiթժԴ noch, wie ich in den 90ern an wirklich jeder Lichterkette gegen Rassismus mitgemacht habeթ§Չ-ժ, sagt Dick. թ§Չ-ժԷDer Schmerz թԹԶber die verlorene Heimat sitzt so tief. Ich kann so etwas nicht noch einmal verkraften.թ§Չ-ժ
Denis Mehmet YթԹԶcel
Der Gedenk-Gottesdienst
findet am Sonntag, 23. Mai, um 10 Uhr in der Orthodoxen Kirche an der UngererstraթժԴe 131 statt.
merkur-online.de
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