In Istanbul beginnt morgen der zweite Strafprozess gegen den deutsch-tթƒԹԶrkischen Menschenrechtler und Schriftsteller Dogan Akhanli.

Dogan Akhanli, der deutsche Schriftsteller tթƒԹԶrkischer Abstammung. (Bild: picture alliance / dpa / Oliver Berg) Dogan Akhanli, der deutsche Schriftsteller tթƒԹԶrkischer Abstammung. (Bild: picture alliance / dpa / Oliver Berg)

Wallraff kritisiert Prozess gegen Menschenrechtler in TթƒԹԶrkei

Der Journalist fordert Deutschland auf, sich fթƒԹԶr Akhanli einzusetzen

Der Journalist fordert Deutschland auf, sich fթƒԹԶr Akhanli einzusetzen

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In Istanbul beginnt morgen der zweite Strafprozess gegen den deutsch-tթƒԹԶrkischen Menschenrechtler und Schriftsteller Dogan Akhanli. Das Verfahren wegen Raubmordes sei politisch motiviert, meint der Journalist GթƒԹԶnter Wallraff, der als Prozessbeobachter vor Ort ist.

Dogan Akhanli, der als Kritiker des VթƒԹԳlkermords an den Armeniern bekannt ist, war 2011 vom Vorwurf eines bewaffneten terroristischen RaubթƒԹԶberfalls im Jahr 1989 freigesprochen worden. Im Februar dieses Jahres wurde der Freispruch aufgehoben – weshalb es nun zur Neuverhandlung kommt.

In dem anstehenden Verfahren wթƒԹԶrden allerdings “keine neuen Beweise oder irgendwelche Zeugen hervorgezaubert”, die Akhanli zusթƒԹ)tzlich belasten wթƒԹԶrden, sagt Wallraff. “Seine Unschuld steht einwandfrei fest.” Selbst die Kinder der Opfer hթƒԹ)tten erklթƒԹ)rt, “dass sie ihn nie identifiziert hթƒԹ)tten und nie in den Zusammenhang gebracht hթƒԹ)tten.”

“Versuch, einen politisch aktiven Studenten mundtot zu machen”

Die VorwթƒԹԶrfe gegen Akhanli hթƒԹ)lt Wallraff fթƒԹԶr unhaltbar. Der ganze Prozess sei von Beginn an ein Versuch gewesen, “einen unliebsamen, damals politisch aktiven, aber nicht terroristisch aktiven Studenten mundtot zu machen”, sagt Wallraff. Dass Akhanli noch heute angefeindet werden, liege an seiner թƒԹԳffentlichen Kritik an dem tթƒԹԶrkischen VթƒԹԳlkermord an den Armeniern. Auch einer zunehmenden Islamisierung in der TթƒԹԶrkei, “die hier als Staatsdoktrin verordnet wird”, stelle sich Akhanli entgegen.

Wer den Schriftsteller kenne, wisse, dass er “absolut gewaltfrei” handele. Er sei “ein sanfter Mensch, der nie eine Waffe in die Hand nehmen wթƒԹԶrde, nie jemanden bedroht, im Gegenteil”, sagt Wallraff. Seine ganze Arbeit sei “auf VersթƒԹԳhnung” ausgerichtet. “Solche Menschen wթƒԹԶrden in der TթƒԹԶrkei gebraucht, aber das mթƒԹԳchte man gerade verhindern.”

Wallraff betonte, dass Dogan Akhanli deutscher StaatsbթƒԹԶrger sei und “seine Verdienste auch in Deutschland” unter Beweis gestellt habe. “Hier wթƒԹ)re unser AuթƒժԴenminister gefordert, sich fթƒԹԶr ihn einzusetzen – und zwar auch թƒԹԳffentlich. Und das vermisse ich.”

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