Wallraff kritisiert Prozess gegen Menschenrechtler in TթԹԶrkei
Der Journalist fordert Deutschland auf, sich fթԹԶr Akhanli einzusetzen
Der Journalist fordert Deutschland auf, sich fթԹԶr Akhanli einzusetzen
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In Istanbul beginnt morgen der zweite Strafprozess gegen den deutsch-tթԹԶrkischen Menschenrechtler und Schriftsteller Dogan Akhanli. Das Verfahren wegen Raubmordes sei politisch motiviert, meint der Journalist GթԹԶnter Wallraff, der als Prozessbeobachter vor Ort ist.
Dogan Akhanli, der als Kritiker des VթԹԳlkermords an den Armeniern bekannt ist, war 2011 vom Vorwurf eines bewaffneten terroristischen RaubթԹԶberfalls im Jahr 1989 freigesprochen worden. Im Februar dieses Jahres wurde der Freispruch aufgehoben – weshalb es nun zur Neuverhandlung kommt.
In dem anstehenden Verfahren wթԹԶrden allerdings “keine neuen Beweise oder irgendwelche Zeugen hervorgezaubert”, die Akhanli zusթԹ)tzlich belasten wթԹԶrden, sagt Wallraff. “Seine Unschuld steht einwandfrei fest.” Selbst die Kinder der Opfer hթԹ)tten erklթԹ)rt, “dass sie ihn nie identifiziert hթԹ)tten und nie in den Zusammenhang gebracht hթԹ)tten.”
“Versuch, einen politisch aktiven Studenten mundtot zu machen”
Die VorwթԹԶrfe gegen Akhanli hթԹ)lt Wallraff fթԹԶr unhaltbar. Der ganze Prozess sei von Beginn an ein Versuch gewesen, “einen unliebsamen, damals politisch aktiven, aber nicht terroristisch aktiven Studenten mundtot zu machen”, sagt Wallraff. Dass Akhanli noch heute angefeindet werden, liege an seiner թԹԳffentlichen Kritik an dem tթԹԶrkischen VթԹԳlkermord an den Armeniern. Auch einer zunehmenden Islamisierung in der TթԹԶrkei, “die hier als Staatsdoktrin verordnet wird”, stelle sich Akhanli entgegen.
Wer den Schriftsteller kenne, wisse, dass er “absolut gewaltfrei” handele. Er sei “ein sanfter Mensch, der nie eine Waffe in die Hand nehmen wթԹԶrde, nie jemanden bedroht, im Gegenteil”, sagt Wallraff. Seine ganze Arbeit sei “auf VersթԹԳhnung” ausgerichtet. “Solche Menschen wթԹԶrden in der TթԹԶrkei gebraucht, aber das mթԹԳchte man gerade verhindern.”
Wallraff betonte, dass Dogan Akhanli deutscher StaatsbթԹԶrger sei und “seine Verdienste auch in Deutschland” unter Beweis gestellt habe. “Hier wթԹ)re unser AuթժԴenminister gefordert, sich fթԹԶr ihn einzusetzen – und zwar auch թԹԳffentlich. Und das vermisse ich.”
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