Anerkennung des VթƒԹԳlkermords im tթƒԹԶrkischen Interesse

Es liegt im Interesse der TթƒԹԶrkei, den osmanischen VթƒԹԳlkermord an den Armeniern anzuerkennen. Es ist zudem dringend erforderlich, das Thema VթƒԹԳlkermord auch in die LehrplթƒԹ)ne und SchulbթƒԹԶcher in Deutschland aufzunehmen. Diese Auffassung vertrat der Bundesvorsitzende der Partei BթƒԹԶndnis 90/Die GrթƒԹԶnen, Cem թƒՉ€“zdemir, in einem GesprթƒԹ)ch am 27. Juli 2011 mit dem Zentralrat der Armenier in Deutschland (ZAD). Die deutsche Politik mթƒԹԶsse die TթƒԹԶrkei motivieren, endlich den Weg der Anerkennung zu gehen und die mittlerweile fast 100 Jahre wթƒԹ)hrende Politik der GeschichtsfթƒԹ)lschung zu beenden. Diese Frage wirke durchaus auch auf die Beitrittsverhandlungen der TթƒԹԶrkei mit der EU durch: Nur wenn die TթƒԹԶrkei, so թƒՉ€“zdemir, nach Europa schaut, haben wir Einfluss. Diesen Einfluss wթƒԹԶrden wir verspielen, wenn die TթƒԹԶrkei ihrem Blick von Europa abwende.
թƒՉ€“zdemir steht fest hinter der Bundestagsresolution von 2005, mit der das deutsche Parlament de facto den VթƒԹԳlkermord von 1915 anerkannt hat, allerdings bedauert er թ§Չ‚-Չ€œ mit den Armeniern -, dass diese Resolution den rechtlich verbindlichen Begriff des Genozids umschifft. Deutschland habe sich damit ein StթƒԹԶck weit um die Aufarbeitung der eigenen Rolle in diesem historischen Drama drթƒԹԶcken wollen. Dabei sei, so der GrթƒԹԶnen-Politiker, der VթƒԹԳlkermord an den Armeniern keinesfalls ein rein osmanisch-armenisches, sondern vielmehr ein osmanisch-deutsch-armenisches Problem. Er schlթƒԹ)gt gemeinsame Veranstaltungen etwa des ZAD und der Heinrich-BթƒԹԳll-Stiftung vor, in denen die ganze Bandbreite der bilateralen und multilateralen Konfliktlage behandelt werden sollte.
Cem թƒՉ€“zdemir befթƒԹԶrwortet eine tթƒԹԶrkisch-armenische Historikerkommission zur KlթƒԹ)rung offener Fragen, die vom ZAD allerdings entschieden abgelehnt wird. Die FaktizitթƒԹ)t des VթƒԹԳlkermords von 1915 ist unbestritten, so der ZAD, und erst wenn die TթƒԹԶrkei dies anerkenne, kթƒԹԳnne eine Kommission zweifelsohne bei der Frage der Wiedergutmachung und Versachlichung des թƒԹԳffentlichen Diskurses helfen. Die deutsche Bildungspolitik selbst kann dazu ebenfalls einiges beitragen. թƒՉ€“zdemir sagte zu, sich zumindest in den LթƒԹ)ndern, in denen die GrթƒԹԶnen Regierungsverantwortung tragen, dafթƒԹԶr einzusetzen, dass das Thema VթƒԹԳlkermord endlich in die LehrplթƒԹ)ne und SchulbթƒԹԶcher aufgenommen wird. Diese Forderung, in dem Parlamentsbeschluss von 2005 unmissverstթƒԹ)ndlich formuliert, ist bis heute auթƒժԴer in Brandenburg nicht erfթƒԹԶllt. Wie թƒԹԶberhaupt die GesprթƒԹ)chspartner beider Seiten konstatierten, dass diese Resolution weitgehend folgenlos geblieben ist. Der ZAD fordert seit langem eine Novelle, die der UN-թ§Չ‚-ժԷKonvention թƒԹԶber die VerhթƒԹԶtung und Bestrafung des VթƒԹԳlkermordesթ§Չ‚-ժ“ Rechnung trթƒԹ)gt und sich damit jeder relativierenden Interpretation entzieht.թ‚Թ 

Mit freundlichen GrթƒԹԶթƒժԴen

Vorstand des Zentralrats der Armenier in Deutschland

Frankfurt am Main

03.08.2011

www.zentralrat.org

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